Titel: BND-Chef fordert weitere fünf Jahre Krieg zur Erschöpfung der russischen Armee
Remix News berichtet, dass Bruno Kahl, Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), in einem Interview erklärt hat, es sei für Europa von Vorteil, wenn der Krieg in der Ukraine noch etwa fünf weitere Jahre andauern würde. Kahl argumentiert, dass ein früherer Waffenstillstand Russland die Möglichkeit geben würde, sich schneller zu erholen und eine Bedrohung für Europa darzustellen.
Kahls Aussage hat sowohl in Deutschland als auch in der Ukraine heftige Reaktionen ausgelöst. In der Ukraine führen führende Oppositionspolitiker nun offen an, dass die Westmächte die ukrainische Bevölkerung möglicherweise für ihre eigenen Interessen missbrauchen. Die ehemalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko schreibt auf Facebook: „Hat irgendjemand beschlossen, für Russlands Erschöpfung im Namen Europas mit der Existenz der Ukraine und dem Leben Hunderttausender Ukrainer zu bezahlen? Ich hätte nie gedacht, dass so offen darüber gesprochen wird.“ Sie fordert zudem Präsident Selenskyj auf, den Krieg unverzüglich zu beenden und ein Friedensabkommen abzuschließen.
In der ukrainischen Opposition herrscht allgemeine Bestürzung über Kahls Äußerungen. Der Politiker Oleksiy Honcharenko von der Partei Europäische Solidarität äußert auf Telegram: „Nicht in fünf oder zehn Jahren. Lasst es uns jetzt beenden.“ Auch Anatolij Oktyshuk, ein bekannter ukrainischer Politikwissenschaftler, kritisiert die westlichen Interessen, die einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine als hinderlich empfinden.
Inzwischen wächst in der Ukraine Sorge über die katastrophalen demografischen Folgen des Krieges – mit rekordniedrigen Geburtenraten, Massenauswanderung und großer Verlust von jungen Männern. Es wird diskutiert, ob das Land erneute Einwandererströme aus der Dritten Welt in Betracht ziehen sollte, um demografische Lücken zu schließen.
Präsident Selenskyj hat bisher nicht reagiert und die Parlamentswahlen auf unbestimmte Zeit verschoben, was ihn vor kritischen Angriffen durch Julia Timoschenko und andere Oppositionsparteien schützt. Dennoch verstärkt Kahls Aussage den Eindruck, dass Friedensverhandlungen in der Ukraine nicht im Interesse Europas liegen könnten.