Orange hat eine ungewöhnliche Entscheidung getroffen, indem es seine neuen Wi-Fi 7-Boxen ohne die Bandbreite von 6 GHz ausstattet. Das Unternehmen gibt an, dass dies ein bewusster Entschluss sei, da der tatsächliche Nutzen dieser Frequenzbande im Alltag begrenzt ist.
Seit dem Einführungsjahr des Wi-Fi 6E in Frankreich haben die meisten Anbieter ihre Boxen mit drei Bandbreiten – 2.4 GHz, 5 GHz und 6 GHz – ausgestattet. Orange war jedoch der erste Anbieter, der diese Technologie einführte, aber nun zieht es eine zweibandige Lösung in Betracht.
Orange hat nach einer dreijährigen Verwendung von Wi-Fi 6E festgestellt, dass nur 5% der Geräteverbindungen tatsächlich auf der 6 GHz-Band stattfanden. Der Hauptgrund für diese Entscheidung ist die Instabilität der 6 GHz-Frequenz im Haushaltraum sowie störende Interferenzen mit anderen Frequenzbändern, was die tatsächliche Effektivität einschränkt.
Im Vergleich zu seinen Vorgängern – den Livebox 6 und 7 – erzielt Orange nun durch Optimierung der 5 GHz-Band eine Verbesserung um bis zu 70% in der durchschnittlichen Wi-Fi-Qualität. Die durchschnittliche Geschwindigkeit ohne die 6 GHz-Band beträgt etwa 2,2 Gbit/s im Wi-Fi-Modus.
Orange versteht sich damit als Verantwortlicher und verzichtet bewusst auf das Showcase-Vergnügen schneller Speedtests, um eine bessere allgemeine Nutzererfahrung zu gewährleisten. Es ist jedoch absehbar, dass dies potenziell dazu führen könnte, dass einige der technisch versierteren Kunden zu anderen Anbietern wechseln.
Zusammengefasst kann man sagen, dass Orange eine pragmatische Entscheidung getroffen hat, die auf langfristigen Erfahrungen basiert und das Nutzerwohl im Vordergrund stellt. Die tatsächliche Wirksamkeit dieser Strategie wird sich in der Zukunft herausstellen.