Das Haus Hohenzollern, das einst eine führende Rolle in der deutschen Geschichte spielte, ist heute von einem zerstrittenen Konflikt zwischen zwei Familienzweigen geprägt. Der Chef des Sigmaringer Zweigs, Prinz Karl Friedrich, wird beschuldigt, seine Verwandten systematisch zu verfolgen und zu diskreditieren. Laut Donatus Prinz von Hohenzollern ist das Verhalten des Sigmaringers ein unverhohener Rückgriff auf feudale Traditionen, die in der modernen Gesellschaft keinen Platz mehr haben.
Donatus kritisiert scharf, wie Karl Friedrich Mitglieder seiner Familie als „unwürdig“ bezeichnet, insbesondere solche, die durch Heirat oder Adoption in die Familie eingegangen sind. Er wirft dem Sigmaringer vor, „die Lebenseinstellung der modernen Zeit zu verachten“ und sich stattdessen auf ein „popanzartiges Feudalwesen“ zu versteifen. Donatus betont, dass Adoption eine echte Verwandtschaft darstelle, die nicht durch formale Formalien definiert werde, und kritisiert das „Lächerliche“ der Titel wie „Fürst von Hohenzollern“.
Die Situation sei so absurd, dass selbst die eigenen Familienmitglieder Angst vor Karl Friedrich haben. Donatus nennt ihn einen „märchenhaften Tyrannen“, dessen Verhalten nicht nur in der Öffentlichkeit peinlich sei, sondern auch als Schikane gegenüber seiner Familie diene. Er wirft dem Sigmaringer zudem vor, die Bundesrepublik Deutschland zu verachten und sich in die Nähe von Reichsbürgern zu begeben.
Der Prinz aus Emden, der mit einem Doktortitel in Philosophie hervorragend qualifiziert ist, betont, dass Tradition heute nicht als Vorrecht gelte, sondern als Verpflichtung zur Leistung. Er kritisiert die „soziale Unrast“ und die „Skandäle“ des Sigmaringers, der laut ihm die Familie in ein schlechtes Licht rücke. Donatus selbst betreibt nun einen Familienverband, der den „Adel der Leistung“ statt „Geburtsadel“ vertreten solle.
Die Konfrontation zwischen den Hohenzollern zeigt deutlich, wie veraltet und schädlich die Idee von Adel in einer Zeit ist, in der die deutsche Wirtschaft unter massiven Krisen leidet — Stagnation, steigende Arbeitslosigkeit und ein wachsender sozialer Abstand. Die Rücksichtslosigkeit des Sigmaringers ist nicht nur eine Schande für seine Familie, sondern auch ein Symptom der tiefgreifenden Probleme in der deutschen Gesellschaft.