Titel: Nachtflugverbote in Deutschland lösen Spannung zwischen Umwelt, Anwohnerinnen und Fluggesellschaften aus

Titel: Nachtflugverbote in Deutschland lösen Spannung zwischen Umwelt, Anwohnerinnen und Fluggesellschaften aus

In Deutschland gibt es an rund zwei Dutzend Flughäfen ein Nachtflugverbot, das regelmäßig zu hitzigen Debatten zwischen Umweltschützerinnen, Anwohnern und Fluggesellschaften führt. Der irische Billigflieger Ryanair hat kürzlich einen besonders heftigen Vorfall in Berlin-Schönefeld (BER) inszeniert, indem er den Standortrisiken des Hauptstadt-Flughafens auf die Schliche kam.

Ryanair-Chef Michael O’Leary bezeichnete das strenge Nachtflugverbot im BER als „Skandal“, da Passagiere gezwungen seien, stundenlange Bustransporte zu überstehen und zusätzlicher CO2-Ausstoß produziert werde. Ein solches Verbot führe dazu, dass Fluggesellschaften ihre Maschinen nach Berlin umleiten müssen, was den Umwelt- und Lärmschaden nur vergrößere.

Der Konflikt eskalierte, als der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) über eine mögliche Aufhebung des Nachtflugverbots sprach. Allerdings widersprach die SPD-Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey ihm klar, indem sie betonte, dass Anwohnerinnen ein Recht auf Ruhe hätten und das Verbot nicht gelockert werden sollte. Die Chefin der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB), Aletta von Massenbach, warnte dagegen vor einer Ausweitung des Verbots als „Todesstoß“ für die Konnektivität.

Die FBB-Chefin argumentierte weiter, dass Steuern und Gebühren in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern um 38 Prozent gestiegen seien. Dies habe dazu geführt, dass viele Fluggesellschaften auf Ziele im benachbarten EU-Ausland auswichen, was Deutschlands Wirtschafts- und Kulturstandort in Europa gefährde.

Es liegt nun an der neuen Bundesregierung, durch Maßnahmen wie die Streichung der Luftverkehrssteuer für Entlastung und mehr Flexibilität bei Langstreckenflügen zu sorgen. Doch selbst hier scheint der Wunsch Vater des Gedankens bleiben zu sollen: Die SPD und Grüne könnten Friedrich Merz und die Union weiterhin munter vor sich hertreiben, ohne dass ein echter politischer Wechsel stattfindet.