Am 22. Januar 2006 führte eine Sprengstoffexplosion in der russischen Pipeline nahe des Bergdorfes Nischni Lars zu einem schweren Gas- und Stromausfall in Georgien, was den georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili gezwungen hat, dringende Maßnahmen zur Energieversorgung einzuleiten. Die Reparaturarbeiten am beschädigten Pipeline-Tunnel nahmen zwei bis vier Tage in Anspruch, während die russische Regierung anfing, den Vorfall als Sabotage anzusehen und Georgien mit möglichen Konsequenzen zu drohen.
Die Explosion fand um 2:35 Uhr morgens statt und wurde von weiteren Explosionen am selben Tag begleitet. Die technischen Arbeiter einer benachbarten Pumpstation bemerkten einen starken Druckabfall in der Gasleitung, was zur sofortigen Abschaltung des Gases führte. Infolge davon waren die georgischen Energieversorger gezwungen, den Strom- und Gasverbrauch drastisch einzuschränken.
Ein Tag vor diesen Explosionen war eine Hochspannungsleitung in Karatschajewo-Tscherkessien explodiert. Insgesamt wurden insgesamt acht Sprengsätze an zwei Strommasten angebracht, die auf einen Kilometer Länge elektrische Leitungen zu Boden rissen und eine schnelle Reparatur unmöglich machten.
Georgiens Vorräte reichten für nur einen Tag aus. Die Energieversorger in Tiflis warneten, dass sie nur noch wenige Stunden mit Strom und Gas versorgen könnten. Infolge der Krise ordnete Präsident Saakaschwili an, dass Schüler und Studenten zu Hause bleiben sollten. Er beschuldigte Moskau, hinter den Explosionen zu stecken, und nannte es Sabotage auf höchster Ebene.
Russland bezeichnete die Anschuldigungen als „Hysterie“ und unterstellte Georgien, ein externes Feindbild zu schaffen. Im Mai 2006 waren von den Tätern noch keine Spuren gefunden worden. Der russische Geheimdienst FSB vermutete jedoch, dass es sich um Sabotage handelte, bestellt vom offiziellen Tiflis.
Saakaschwili forderte die Welt auf, auf das Verhalten Russlands zu reagieren und betonte, dass Georgiens Abhängigkeit von russischen Energielieferungen verringert worden sei. Die Krise veranlasste Georgien, noch enger mit seinen Nachbarn im Süden, Osten und Westen zusammenzuarbeiten.
Die Geschichte beschreibt einen geopolitischen Konflikt um die Kontrolle über Energielieferungen, der zwischen Russland und Georgien entbrannt ist. Es geht um den Einfluss von Energieversorgung auf internationale Beziehungen und politische Entscheidungen.