Explosion der Verkaufszahlen von Mobilfunkverträgen mit mehr als 100 GB, aber zwei Drittel der Nutzer erreichen diese Obergrenzen nie
Der Barometer des Nummerischen Raumes der Regulierungsbehörde Arcep hat erneut Aufschluss darüber gegeben, dass Mobilfunkverträge immer mehr Daten mitliefern, obwohl die meisten Benutzer sie nicht nutzen. Am 19. März veröffentlichte das Telekommunikationsaufsichtsorgan sein „Nummerischer Barometer 2025“, welches ein wachsendes Verhältnis zwischen den von Anbietern angebotenen Datenmengen und der tatsächlichen Nutzung durch die Nutzer offenbart.
Nach Angaben des Regulators hat sich die Anteiligkeit der Mobilfunkverträge mit mehr als 100 GB in vier Jahren verdoppelt. Im Jahr 2020 waren dies 15 % aller Abonnements, im Jahr 2024 bereits 32 %. Diese Entwicklung spiegelt den Trend wider, dass Anbieter zunehmend umfangreichere Datenpaketangebote machen, um Kunden anzuziehen. Allerdings nutzen nur ein Drittel der Nutzer jemals die vollen Datenvolumina aus.
Die durchschnittliche Nutzung von Mobildaten ist weiterhin gestiegen und lag im Jahr 2024 bei 16,5 GB pro Monat und SIM-Karte, was aber einen langsamer werdenden Wachstumsrhythmus von lediglich 10 % für das aktuelle Jahr aufweist. Dies stellt die Frage nach der Echtheit des Marktnachbedarfs auf.
Die Telekommunikationsanbieter legen ihre Datenpaketangebote an, um sowohl einer Veränderung der Nutzungsszenarien (zum Beispiel Streaming von Videos, Cloud-Gaming und Home-Office) zu begegnen als auch sich im sehr konkurrierenden Markt abzuheben. Dennoch bleiben viele dieser verfügbaren Gigabytes ungenutzt.
Orange hat kritisiert, dass das heutige Modell der Datenpakete eher auf einem kommerziellen Konzept beruht und nicht wirklich den Bedürfnissen der Kunden entspricht. „Unabhängig davon, welches Paket gewählt wird – die große Mehrheit der Nutzer wählt es aus dem Grund, dass sie für den Fall ‚wenn‘ mehr Daten erhältlich sind“, hat Laurentino Lavezzi, Direktor öffentlicher Angelegenheiten bei Orange, am 3. Februar erklärt.
Orange geht davon aus, dass das Herunterregulieren des Datenvolumens in Paketen nicht zu einer erheblichen Veränderung der tatsächlichen Nutzung führen würde.