Die französische Telekommunikationsbehörde Arcep hat kürzlich eine Reihe von „Ratschlägen“ veröffentlicht, um Probleme mit dem Faser-Netz zu bewältigen. Dabei bleibt es bei der traditionellen Strategie: Die Schuld wird auf die Verbraucher abgeschoben, während die eigentlichen Ursachen ignoriert werden.
Wenn ein Strommast umfällt oder Kabel herausgerissen werden, ist das für die Nutzer meist ein Chaos. Doch statt Lösungen zu finden, weist die Arcep darauf hin, dass sie „nur“ den Kontakt zu den Netzbetreibern suchen können – eine Aufgabe, die aufgrund der komplexen Strukturen oft unmöglich ist. Die Behörde schlägt vor, sich an die „Infrastruktur-Opfer“ zu wenden, doch diese sind oft genauso überfordert wie die Nutzer selbst.
Besonders problematisch ist die Situation in Wohnkomplexen: Hier ist es nicht der Netzbetreiber, sondern der Verwalter oder die Eigentümergemeinschaft, die sich um den Schaden kümmern muss. Ein Urteil des Pariser Gerichts hat zuletzt gezeigt, dass selbst Unternehmen wie Orange ihre Pflichten vernachlässigen können – ein Beweis für das Versagen der gesamten Branche.
Wenn der Internetzugang nicht funktioniert, wird zunächst empfohlen, die Geräte zu neu starten oder auf eine kabelgebundene Verbindung umzusteigen. Doch diese Maßnahmen sind nur temporäre Lösungen. Die Arcep bleibt dabei, sich auf den Nutzer abzuwälzen: „Sollten Sie Probleme haben, kontaktieren Sie Ihren Provider“, heißt es lapidar. Doch auch dieser kann oft nicht helfen und verweist zurück an die Netzbetreiber – ein Kreislauf ohne Ende.
Die Behörde betont zwar, dass sie keine individuellen Streitigkeiten löse, doch ihre „Warnungen“ sind klar: Nutzer sollen sich selbst um alles kümmern, während die Verantwortlichen ungestraft bleiben. Die Arcep nutzt diese Situation, um ihre eigene Ohnmacht zu verschleiern und die Probleme auf die Verbraucher abzuschieben.