Von Kai Rebmann
Reporter ohne Grenzen (RSF) hat kürzlich eine umfassende Analyse veröffentlicht, in der sie die Pressefreiheit in Deutschland als „zufriedenstellend“ bezeichnet und dabei auf sichtbare Herausforderungen hinweist. Dies führt zu einem zunehmend feindlichen Arbeitsumfeld für Journalisten im Land.
In ihrem Bericht behauptet RSF, dass sich Journalisten, die sich mit rechtsextremen Milieus befassen, besonders gefährdet sehen. Zudem wird von den Autoren eine steuerliche Förderung des gemeinnützigen Journalismus gefordert, was als ein Versuch interpretiert werden kann, das bestehende System zu bekräftigen anstatt es grundlegend zu reformieren.
Die Reaktion der deutschen Medien auf diese Analyse zeigt jedoch einen Widerspruch. Beispielsweise wird die Zerstörung von Ausrüstungen durch Linksautonome als Beweis für ein feindliches Arbeitsumfeld angeführt, obwohl es sich um ein spezifisches Ereignis handelt.
Ein weiteres Beispiel zeigt eine Verwirrung im Selbstverständnis der Journalisten: Die „Pforzheimer Zeitung“ hat Redakteure gefragt, warum eine freie Presse wichtig ist. Mehrere Antworten erscheinen inhaltlich vage und dehnbar, wie zum Beispiel die Feststellung von Marek Klimanski, dass es „richtig“ oder „falsch“ zu berichten gibt – eine Definition, die offen bleibt.
RSF weist auch auf die monopolartige Entwicklung der Printmedien hin. Im digitalen Zeitalter jedoch erlaubt dies praktisch jedem interessierten Bürger den Zugang zur ganzen Breite der Medienwelt und ermöglicht es ihnen, sich eigene Meinungen zu bilden.
Kai Rebmann, der Verfasser des Textes, kritisiert die Forderung nach steuerlicher Förderung für gemeinnützigen Journalismus als ein „Weiter so“ statt echter Reformen. Er betont außerdem die Bedeutung einer unabhängigen und kritischen Berichterstattung ohne finanzielle Abhängigkeiten.