Die französischen Internetanbieter Orange, Free, Bouygues Telecom und SFR sind nun verpflichtet, die Zugriffssperren für die Pornoseiten Tukif und xHamster zu lösen. Die Entscheidung der Pariser Appellationskammer vom 7. Mai 2025 hat das europäische Prinzip des „Pays d’origine“ als maßgeblich erkannt, wonach Dienstleister in Europa nach den Regeln ihres Heimatlandes arbeiten dürfen.
Die Auseinandersetzung begann 2021 mit einer Klageschrift von zwei französischen NGOs, die für Kinderrechte eintreten. Sie forderten einen allgemeinen Blockaden-Befehl für Websites ohne ausreichende Alterskontrollmaßnahmen. Nach mehreren Verhandlungsrunden und einem Zwischenstopp vor der Cour de cassation entschied die Pariser Appellationskammer im ersten Urteil zugunsten der NGOs. Die Internetanbieter wurden gezwungen, Tukif und xHamster zu sperren.
Doch die Besitzer von Fedrax LDA (Portugal) und Hammy Media LTD (Zypern), die den Dienstleistungsverbots widersprochen haben, verfolgten eine zweite Strategie. Sie lehnten es ab, sich an strengere französische Altersprüfungen zu halten, da ihre Heimatländer weniger strenge Regelungen aufweisen.
Die neue Entscheidung hebt vorübergehend die Sperre wieder auf und legt einen Zwischenstopp bei der Europäischen Gerichtshof (CJUE) fest. Diese Instanz wird im kommenden Jahr das französische Recht in Bezug auf die Online-Inhaltsregulierung prüfen.