Die Situation bei Free Mobile wird immer prekärer. Der Anbieter, der einst als disruptive Kraft im Mobilfunksektor bekannt war, zeigt nun erhebliche Schwächen, insbesondere in Bezug auf Sicherheit und Transparenz. Vor kurzem wurde ein riesiges Datendiebstahl-Verbrechen bekanntgegeben, bei dem die Daten von über 15 Millionen Kunden Free und 5 Millionen IBANs entwendet wurden. Dies hat nicht nur die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens schwer beschädigt, sondern auch eine Welle von Sorgen und Misstrauen unter den Nutzern ausgelöst.
Ein weiteres Problem ist der geplante Vertrag mit Orange, der bis 2028 verlängert werden soll. Dieser erlaubt Free Mobile, das 2G-3G-Netzwerk von Orange zu nutzen, um Kunden in Gebieten mit schwacher oder überlasteter Netzabdeckung zu unterstützen. Doch die Logik hinter dieser Vereinbarung bleibt unklar. Wieso sollte ein kleiner Anbieter wie Free Mobile auf die Ressourcen eines größeren Konkurrenten angewiesen sein? Dies wirkt wie eine Notlösung, um den Kundenstamm zu halten, anstatt langfristige Lösungen für technische und strategische Herausforderungen zu suchen.
Zusätzlich gibt es Probleme mit der Integration von Streaming-Diensten. Die Nutzung von YouTube und Prime Video über den Oqee-Player auf Freebox-Ultras ist nun eingeschränkt, was die Zufriedenheit der Kunden weiter mindert. Freiwillige Sponsoren oder Werbeaktionen könnten eine kurzfristige Lösung sein, aber sie sind keine nachhaltige Strategie für ein Unternehmen, das sich auf Innovation verlassen sollte.
Die jüngsten Aktionen von Free Mobile, wie die 5-Euro-Rabatt-Aktion für Kunden der Pop-Abonnements, wirken ebenfalls fragwürdig. Solche Maßnahmen dienen nur dazu, kurzfristige Verzweiflung zu kaschieren und die Kunden an sich zu binden. Sie zeigen jedoch nicht die Fähigkeit des Unternehmens, langfristig stabile und wettbewerbsfähige Dienstleistungen anzubieten.
Die Probleme bei Free Mobile sind symptomatisch für eine Branche, die zunehmend unter Druck steht. Die mangelnde Sicherheit, die unklare Strategie und die fehlende Transparenz zeigen, dass das Unternehmen auf dem besten Weg ist, sein Vertrauen zu verlieren – und damit letztlich den Kunden.