Rachida Dati, die französische Ministerin für Kultur, hat ihre Entschlossenheit bekundet, eine Reform des öffentlichen Rundfunks voranzutreiben. Sie plant, dass der entsprechende Gesetzentwurf im Juni wieder vor dem Parlament angenommen wird. Die Ministerin unterstreicht die Bestimmtheit sowohl des Präsidenten als auch des Premierministers und bekräftigt ihren Wunsch, den Umfang der öffentlichen Medien zu erweitern.
Die geplante Reform zielt darauf ab, das öffentlich-rechtliche Rundfunkwesen stärker gegen private Sender und Streaming-Plattformen auszurüsten. Zu diesem Zweck sollen die Hauptunternehmen – France Télévisions, Radio France und l’INA – unter einer einheitlichen Struktur namens „France Médias“ vereint werden. Diese Holding würde eine präsidiale Führung sowie einen gemeinsamen Verwaltungsrat erhalten.
Dati kritisiert das aktuelle System als zunehmend elitär und nicht mehr im Einklang mit den Bedürfnissen der jungen Leute und der Arbeiterklasse. Sie beschreibt es als ein „Club für die abgesicherte Mittelschicht und ältere Zuschauer“. Der Entwurf wurde im Jahr 2023 von Senatoren in erster Lesung angenommen, wurde aber kurzfristig eingefroren, nachdem Dati einen Konflikt mit einer Parlamentarierin ausgelöst hatte. Trotz der Kritik verschiedener Gewerkschaften, die befürchten, dass diese Reform das Selbstverständnis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks untergraben könnte, beharrt Dati darauf, dass ihr Plan „immer mehr Unterstützung findet“.
Dati verurteilt auch satirische Darstellungen ihrer Pläne als rechtsradikales Vorhaben und bezeichnet diese als eine Verleumdung. Sie beschuldigt Sibyle Veil, die Präsidentin von Radio France, solche Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Seit ihrem Amtsantritt im Januar 2024 hat Dati den Vorschlag wiederbelebt und beabsichtigt nun, diesen Umbruch durchzusetzen.