Titel: Nach Franziskus 2.0: Kardinäle favorisieren radikale Neuausrichtung im Vatikan

(David Berger) Frühestens 15 und spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes sind die Kardinäle verpflichtet, einen neuen Papst zu wählen. Unter den praktizierenden Katholiken und vielen konservativen Geistlichen gelten aktuell drei Kardinäle als Vorreiter im Rennen um das Amt: Raymond Leo Burke aus den USA, Robert Sarah aus Guinea sowie der deutsche Kurienkardinal Gerhard-Ludwig Müller. Diese drei werden als Hoffnungsträger für eine Rückkehr zur traditionellen katholischen Lehre und Praxis wahrgenommen.

Burke steht mit seinen äußerst rigorosen Positionen zu den kirchlichen Traditionen am stärksten im Zeichen der Kardinalfraktion, die nach einer radikalen Neuausrichtung des Vatikanischen Politikrahmens strebt. Sarah hingegen, ein hoch gebildeter Theologe und Buchautor mit außergewöhnlichem Charisma, wird als zukünftiger Papst favorisiert, da er sowohl für seine fundierte Katechese wie auch sein Engagement gegen islamistische Bedrohungen bekannt ist. Müller gilt wegen seines unerschrockenen Auftretens und seiner offenen Kritik an der politischen Linie des Vatikan unter Franziskus als potenzieller Kompromisskandidat.

Die Wahl des nächsten Papstes wird daher eine entscheidende Phase für die Zukunft des katholischen Glaubens sein, da sich die konservativen Kräfte im Konklave zusammenrotten und gegen eine Fortsetzung der reformorientierten Politik von Franziskus kämpfen. Kritiker an den jetzigen Strömungen in der Kirche erwarten hoffnungsvoll einen Neuanfang, der wieder die Lehren von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. in den Mittelpunkt stellt.