Title: Trumps Verhandlungstaktik – Eine Methode oder bloßes Zickzack?

Title: Trumps Verhandlungstaktik – Eine Methode oder bloßes Zickzack?

In transatlantischen Verhandlungen zeigt US-Präsident Donald Trump erneut seine unkonventionelle Art der Politik. Die deutsche Presse berichtet gerne über sein chaotisches Vorgehen, während andere Beobachter eine tiefere Strategie darin erkennen. Trump agiert wie ein Unternehmer und nutzt gezielt Machtdemonstrationen, um schnelle Erfolge zu erzielen.

Ein Beispiel dafür ist der Fall Kolumbien: Als die kolumbianische Regierung abgelehnte Migranten nicht zurücknehmen wollte, drohte Trump mit hohen Zöllen und Sanktionen. Innerhalb weniger Stunden gab Kolumbien nach. Ein ähnlicher Erfolg erzielte Trump auch bei den NATO-Verteidigungsausgaben der Europäer durch Androhung von Rücktritt bedingter Drohungen.

Trump nutzt ein Verhandlungsprinzip, das in der Geschäftswelt als „Ankermethode“ bekannt ist: Er legt mit extremen Forderungen die Richtung fest und verhandelt sich dann zurück. Diese Taktik wirkt auf deutsche Verhandlungspartner oft irritierend und unerwartet erfolgreich.

Die Frage, ob Trumps Verhalten irrational oder planvoll ist, wird von vielen Deutschen noch immer nicht richtig erfasst. Eine Mischung aus Wertepathos und Obrigkeitsdenken behindert das Verständnis für seine Strategie. Wer sein Gegenüber unterschätzt, hat schon verloren.

Kritik an Trump sollte daher strategische Analyse statt moralischer Entrüstung umfassen. Die europäischen Politiker sollten lernen, mit dieser Art von Verhandlungen besser umzugehen.